»Der Zweifler«

Ein Zweifler saß verzweifelt auf einem Zwerg
Inmitten und zwischen verzwicktem Dickicht.
Dem Zwerg war das zweifellos viel zu schwer,
Drum rief zwanzig Zwerge zu Hilfe er.
Die sollten den Zweifler blickdicht verpacken
Und anschließend gemeinsam auf ihn
Schimpfen und
Zweifelsfrei heftig die Zwergnasen rümpfen.
Drum willst du nicht enden im Zwergengroll,
Heul Zwergen niemals die Ohren voll.

(2013)

Nächtlicher Stromausfall

… auf dem Land ist nächtlicher Stromausfall bei bedecktem Himmel eine echte Herausforderung. Gegen 22:00 Uhr stolpere und taste ich mich in Richtung Fenster, von dem aus Lichter zu sehen sein müssten. Könnte ja sein, dass bei mir nur ne Sicherung raus is 😛 Ich entdecke jedoch auch mit weit aufgerissenen Augen keine nachbarlichen Häuser. Das liegt nicht nur an der geringen Bevölkerungsdichte oder an schlecht geputzten Fenstern, „Nächtlicher Stromausfall“ weiterlesen

New York – Jahreswechselblizzard

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Ich rieche noch die Stadt
Vom Blizzard eingehüllt
Und gleichermaßen füllt
Sich meine Sehnsucht an.

Du lässt die Menschen singen
Und niemand guckt blöd hin,
wenn Kids in deiner Metro
mit Breakdance Dollars zieh’n.

Wem schadet’s wenn die Wärme
Aus deinem Mund nicht echt?
Ich denk, mit echter Kälte,
ging’s Menschen eher schlecht.

Den Times Square hab ich hier
Als Bildschirmschoner an
Da lacht mir deine große Welt
Und rührt zu Tränen an.

Miss Liberty zu Füßen
Umschiffte ich die Zeit
Bevor wir heimwärts mussten
Erinnerung, die bleibt.

Nach 20 Jahren Deutschland
Die schon kaum glaubhaft warn
Da konnte ich tatsächlich
Um Missis Füße fahr’n.

Und bei mir, meine Schätze.
Wie ist das Leben schön!
So lange bis sie wieder
In ihre Leben geh’n.

(2011)

»Novemberblues«

Der Abend schwerer Schleier
senkt auf dünnen Zweigen,
tristem Saume gleich,
sein finsteres Gewölk.
Und legt sich, und legt sich.
Bis das der Nacht
gold geknöpfter Sternenmantel
sich verschließt.
Zurück gelassen
nur ein Nebelteppich,
der kalt den Atem nimmt.
Und nimmt ihn, und nimmt ihn.
Oh, Guter Morgen,
lass mich Sonne ahnen!
Schick einen Riss
in deines Winters Wolkendecke
vor meinen Blick.
Und zieh
den dunklen Zapfen Einsamkeit
aus meinem Herz.
Ich friere, und friere.

(2005)

2013-02-20 09.36.47

»Der Hasenpups«

Charlotte und die sieben Hasen
Turnten fröhlich auf dem Rasen.
Jeder machte eine tolle
Fliro-Flaro-Vorwärtsrolle.

Einer macht’s dem andern nach.
Plötzlich sagt Charlotte: »Ach!
Dit is wirklich nicht zu fassen,
Klaus Hase hat een fahren lassen!«

Und empört bis zur Extase
Rümpft jeder Has die Hasennase.

… wie’s weiter geht, steht im e-Book »Es war einmal eine Laterne«

»Ritter Rio von der Küste«

Ritter Rio von der Küste
Hatte schmale Hühnerbrüste
Vor sich auf dem Teller liegen.
»Schöner wäre, wenn sie fliegen
könnten«, sagte Kunigunde,
Die in selber Ritterrunde
Mitten auf dem Tische saß
Und sich durch den Grünkohl fraß.

… vielleicht gibt’s ne Vortsetzung, vielleicht auch nicht. Genaues im E-Book »Ich malte im vergangenen Jahr – Nonsens Gedichte«

»Der Liebestrank« Theaterstück in Reimen, in 2 Akten

Das Stück für 6 – 8 Darsteller wurde für Kinder geschrieben. Bei der Uraufführung wurde es in den Mauern einer Burgruine von Kindern und einem erwachsenen Erzähler vorgetragen.
Rollen: Erzähler, Graf Rudolph, Gräfin Violetta, Hellseherin, Magd Susanna, Magd Eulalia, Diener, Koch, Minister

Inhaltsangabe:
Der Graf ist unsäglich traurig über die kinderlose Ehe und flüchtet sich in seine Geschäfte, für die er auf Reisen geht. Seine Gattin freut sich über mitgebrachte Geschenke und ist eher hartherziger Natur. Die Kinderlosigkeit stört sie nicht. Sie ist genervt von der Melancholie ihres Mannes. Nach 20 Jahren ist er vor Kummer so krank, dass er in einen tiefen Schlaf fällt und seinen Geschäften nicht mehr nachgehen kann. Für die Gräfin scheint sich die Möglichkeit zu ergeben, den ungeliebten Gatten durch Intrigen loszuwerden und die alleinige Herrschaft zu übernehmen. Sie spinnt ihren Plan, der jedoch im Hintergrund von einem Wesen geführt wird, das nur zu Beginn vermeintlich auf der Seite der Gräfin steht. Fasst glückt ihr Giftmord. Wie die Gräfin entlarvt wird und wie der Graf doch noch zu Liebe und Glück findet, erzählt dieses Theaterstück in Reimen.

Bei Interesse, einfach kurze Mail an: Liebestrank@jolenz.de

Auszug 1. Szene:

Gräfin – sitzt verbittert im Garten und trinkt Wein, redet vor sich hin:

»Oh, wie lange noch soll dieses Leben
Des Grafen Trübsal Raume geben?
In diesen öden Mauern
Die einzig dem Bedauern
Des Herrn Gemahle Widerhall gewähren.
Was für ein trostlos’ Leben!«

Diener tritt auf – bringt der Gräfin auf dem Silbertablett eine Nachricht, GEHT AB.
Gräfin – nimmt die Nachricht in Empfang und beginnt sie zu entfalten
Hellseherin tritt auf – erscheint tanzend, wie aus dem Nichts, lacht, wie eine Hexe

»Hi-Hi! Durchlaucht!
Bald lacht ihr auf,
Wenn euch das Blatt sich wendet.
Die Trübsal wird beendet!
Hi-Hi, Ho-Ho, Ha-Ha
Gleich bin ich nicht mehr da«

Hellseherin – GEHT TANZEND AB
Gräfin – sieht sich verwundert um

»Was war denn das?
War es ein Spaß?
Hat mit der Nachricht es zu tun?«

Gräfin – faltet den Brief auseinander und liest laut vor.

»Verehrte Gräfin!
Eine Magd, die Susanna genannt wird und in Eurer Küche sich verdingt,
scheint einen Ausweg Euch bringen zu können.
Untertänigst.
Ein Freund«

Gräfin – lässt den Brief sinken, denkt kurz nach und spricht dann hinterhältig, freudig:

(mehr davon auf Anfrage)