So, der Umschlag ist im gelben Kasten. Zuvor hatte ich ihn mit diversen Hex-Sprüchen belegt und einen lippenstiftfreien Kuss aufgedrückt. Nein, es handelt sich nicht um meine Steuererklärung. Dieser, mir so wichtige Umschlag, enthielt fünf Norm-Seiten Kurzgeschichte und 12 Zeilen Vita auf der sechsten Seite. Genau soviel war für die Einsendung zum Literaturwettbewerb erlaubt – Thema: »Besser geht’s nicht«
Fünf »Normseiten« – das sind 1.800 Anschläge pro Seite, verteilt auf 30 Zeilen mit jeweils nicht mehr als 60 Zeichen. Wow, dachte ich, Kurzfassen zählt zwar nicht zu meinen Stärken und die Zeit ist knapp, aber ich wage es trotzdem. Schließlich liebe ich Herausforderungen, und gleichzeitig stellt es eine prima Schreibübung dar.
Ich hatte kurzfristig von dem Wettbewerb erfahren. So blieb eine Woche Zeit, um mir eine Geschichte zu überlegen, selbige zu verfassen und daran herumzuschrumpfen, bis Aufbau, Inhalt und Zeichenanzahl stimmten. Einen Tag vorm Einsendeschluss legte ich den Korrekturstift aus der Hand. Rein physikalisch betrachtet erzeugt Druck Diamanten, und so war ich für das Ergebnis dankbar.
Der Tee ist gekocht, jetzt heißt es abwarten. Im Juni gibt’s die Vorentscheidung darüber, welche Texte es bis zur Jury schaffen. Im August entscheidet die Jury … ick wäre sowat von voll üba den Wolken, dit könnta mir glob’n 😉