Herr Nämlich stellte neulich fest,
dass, wenn er einen fahren lässt,
entscheidend ist, wo er das tut
und wessen Nase dort grad ruht.
Furzt er zum Beispiel in Paris,
ist’s möglich, dass man ihn erschießt.
Auch bei den Dänen kann geschehen,
dass Gegner sich den Furz besehen,
und Jahr um Jahr Herr Nämlich bangt,
dass er von denen wird belangt,
vor deren Nasen er sich reckte
und fiese flümend Zähne bleckte.
In Deutschland wieder, bläht er hier,
und reicht der Furz bis ins Revier
von eines andern Landes Chef,
wird nach dem Blähkritikertreff,
weil dieser Chef sonst übel schmollt,
ein Strafverfahren aufgerollt.
Das soll entscheiden, mit Bedacht,
darf Nämlich furzen, bis es kracht
in anderer Nasen Ego? Dann
fängt die Freiheitsfrage an
und ruft auf Nämlichs Barrikaden
den Inhalt vom Gemüseladen:
Kohl und Zwiebeln, Porree, Bohnen
grunzen, knatschen, meckern, toben:
Freiheit, fordern alle ein,
Freiheit muss das Urteil sein!
Freiheit für die Erbsendose!
Freiheit für die Unterhose!
Freiheit für den Magenwind
und für jedes Geistes Kind!
Die Geschichte wird ja zeigen,
ob, wer neigt zu übertreiben
mit Gerüchen und Gestank
im eigenen und im fremden Land,
ein Held ist, weil er mutig war
und herzhaft einen Furz gebar,
der jemandes Gemüt verstört
oder ob sich’s nicht gehört.
Bis jetzt steht eindeutig nur fest,
dass, wenn wer einen fahren lässt,
entscheidend ist, wo er das tut
und wessen Nase dort grad ruht.
© Jo Lenz, 17.04.2016