Vierundzwanzig Stunden Durchmachen und den Arbeitseinsatz in Bordeaux vorzeitig abbrechen … für „Leipzig liest“ … muss ich dann doch kein zweites Mal haben. Mein Ankündigungstext hat mich ziemlich verwirrt und die mir bekannten Lyriker nebst Verleger waren leider viel zu schnell verschwunden. So schade! Zum Glück durften wir noch bis 1:00 Uhr am Veranstaltungsort bleiben und unsere Krimis lesen. Bier gab’s genug und wir hatten es warm – fuhr doch der megabillige Megabus erst um 6:35 Uhr zurück nach Berlin und hieß es für uns somit, die Nacht zu überbrücken.
Für die letzten Stunden bedeutete das, die Bar mit McDoof im Hbf zu tauschen. Neben Wärme brachte das einigen Input fürs Schreiben. So wurden Einschlafende abwechselnd mit Gerufe, AufdenTischGeklopfe und einem MetallgeschirrGong von in der Hierarchie aufsteigenden Mitarbeitern aufgeschreckt und teilweise vertrieben, und dank der Messe tauchten wundersame Geschöpfe auf, orderten Milchshakes und schlichen sich in meine Leichtschlafträume, während die Schulter, an der ich mit geschlossenen Augen lehnte, stets lesend wach blieb und die Geräuschangriffe somit zum Glück niemals mir galten.
Richtig schön waren allerdings die zwei mittäglichen Stunden Schmökerns in der Buchhandlung der Thomaskirche, in der wir vor lauter „Ich nehme alle!“ dann aber leider doch nichts kauften und das kurze Wiedersehen lyrischer Kollegen zur Lesung von DAS GEDICHT am Abend, hier besonders ein kurzer Schnack mit Hellmuth Opitz, den wir dann hoffentlich bald auf unserer Lesebühne Für_Wort in Berlin als Gast begrüßen dürfen. Lieber Matthias, schau doch schon mal, welcher Monat sich für meinen noch lebenden Lieblingslyriker anböte „wink“-Emoticon
Ach, und nichts Schlechtes, was nicht auch etwas Gutes nach sich zieht. Habe schnellstens die ÜberMichSeiten meiner diversen Webseiten aktualisiert. Ist das Leben bewegt, auch ohne akademische Abschlüsse und nennenswerte Preise, ist es ja vermutlich auch schwierig, Sinnvolles über einen Menschen zu sagen, den man nicht kennt, wenn man ihn vorstellen soll und was dann auch noch aktuell ist … Ich liebe das Schreiben und Dichten, seit ich schreiben kann. Nicht mehr und nicht weniger.