Ich habe ein Gedicht heraus gekramt. Schon ein paar Jährchen alt, passt es doch ab und an erneut. Ich wünsche allen, denen ihr Mantel mal nicht passt, dass sie jemanden um sich haben, der ihnen Verständnis entgegenbringt … anstelle von dumpfen Aussagen oder gar Vorwürfen. Und der sie liebt, auch und gerade weil sie sind, wie sie sind.
#Depression ist immer noch eine Krankheit, die viel zu häufig im Verborgenen schwelt, weil sie von den Betroffenen dazu „getrieben“ wird. Aus Angst oder Scham vor dem häufig verständnislos reagierenden Umfeld, wirdsich Schönwetter ins Gesicht „gemalt“, wo eigentlich Weltuntergang droht. Und die Kraft und Anstrengung, die dieses Versteckspiel kostet, fehlt auf anderen Gebieten. Vielleicht in der Schule. Vielleicht am Arbeitsplatz. Auf jeden Fall im Leben … und der Teufelskreis beginnt.Mehr und genauer hinsehen, zuhören, verstehen und akzeptieren … kann helfen <3
Licht & Liebe,
Eure Jo.
Mein Mantel
Ich glaub ich hab Grippe,
ich fühl mich nicht wohl.
Oder liegt es am
gestrigen Alkohol?
Kannst du schon vorgehn?
Ich fühl mich nicht wohl.
Vielleicht liegt’s ja am
gestrigen Alkohol.
Was soll ich bloß sagen,
das du gut verstehst
und an diesen Tagen
mir auf den Leim gehst?
Mein Mantel passt mir heute nicht,
und die Maske rutscht gleich vom Gesicht.
Dieser Tag fängt damit am Morgen an,
dass ich nicht lachen will oder kann.
Kräfte verzehrt
fürs Verkleidungsspiel,
Wünsche verblasst
für mein Lebensziel.
Schneckenhaus gewünscht
und knietiefe Kissen.
Zu Hause sein heißt, sich
nicht verkleiden zu müssen.
Gespenster ohne
salonfähigen Namen.
Meistens gefolgt von
Aufhellung am Abend.
Mein Mantel passt mir heute nicht.
und die Maske rutscht gleich vom Gesicht.
Dieser Tag fing damit am Morgen an,
dass ich nicht lachen will oder kann.
Was soll ich bloß sagen,
das du gut verstehst
und an diesen Tagen
mir auf den Leim gehst?
Ich glaub, ich hab Grippe.
Ich fühl mich nicht wohl.
Ich trank gestern
gar keinen Alkohol.