Die Sache mit dem #Sonett; es blieb nicht bei einem Versuch. Als nächstes hatte ich mich für die italienische Variante entschieden. In dieser verteilen sich These und Antithese auf die Quartette, die Synthese folgt darauf in den beiden Terzetten. So richtig geschmeidig gelang es nicht, aber Spaß hat’s gemacht. Nun denn, als Thema wählte ich einen alten Tweet von mir, der da lautet:
„Ich verstehe nicht, was Sie sagen. Aber machen Sie ruhig weiter.
Es klingt wundervoll.“ by @JoLenzLyricsDie französische Sprache war mir als Kind wie Musik in den Ohren. Entschlüpfte sie sinnlichen Lippen, konnte ich stundenlang zuhören … ohne etwas zu verstehen. Es würde wohl heute noch so sein
SO NETT, WIE ER SPRICHT
Er dürft‘ Wahrheiten sagen, die nicht nett sind
und mit Lügen verzieren, Gans voll Haut.
Müsste leise erklingen, danach laut
tobend über mich ziehen wie ein Herbstwind.
Ich würd‘ tollwütig trommeln, wär‘ ich ein Kind
und ihm kein Wort verzeihen. Aufgetaut,
folgte nie seinem Ringen, vielmehr traut‘
ich süßen Gespielen niemals so geschwind.
Doch die Stimme bringt French Toasts zum Klingen.
Seine Sprache verführt Schenkel zum Singen.
Schmatzend gierig nach all seinen Worten,
lass ich Börseneinträge auf mich hauchen,
vergesse, warum wir Weltfrieden brauchen,
lausche dem Nichts an verschloss’nen Pforten.
© Jo Lenz, 2014