LIEBE, DU!

Die Blüte, die ich liebe, ob ihrer Schönheit, ich sehe ihr zu, wie sie wächst, sich entfaltet … und vergeht, um dem Weiterleben Raum zu geben. Der Baum, der mir in der Hitze Schatten spendet, ich bin froh und dankbar, dass er steht, wo er steht. Komme ich bei Blüten und Bäumen nur nicht auf die Idee, Einfluss zu nehmen, weil sie mir vollkommen erscheinen? Da ich kein Rosenzüchter bin … das Einfache in mir liebt, was es liebt, weil es genau so ist. Oder eben nicht. Und in der Liebe zu einem Menschen?
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»Wir schützen uns mit Blumen«

Facebook fragt und ich denke darüber nach – Tja, was mache ich gerade? Vielleicht wie manch anderer die Geschehnisse wortkarg bis sprachlos mitverfolgen. Argwöhnen. Mutmaßen. Anzweifeln. Bisweilen bin ich, in Schreib- und Liebeswolken versunken, weit ab vom Geschehen und bekomme erst über Twitter mit, so ich Empfang habe, was in der Welt abgeht. In der Welt weit weg und nah dran. Dann haben sich schon Tausende geäußert und bekannt, haben Farbe bezogen, Blumen niedergelegt. Das ist schön. Es steht meinem ersten Sorgenimpuls entgegen, dass die Attentate von Paris in deutschen Städten erfolgreich Öl ins Feuer gießen könnten. Wo es doch schon vorher so krank mit dem Feuer bei uns agiert hat. „»Wir schützen uns mit Blumen«“ weiterlesen

Zuckerguss mit Aussicht

Dieser Zuckergusslebensabschnitt sitzt wie eine Kalorien gewordene Minikrake auf einem Cupcake, in dessen Füllung sich die Zeit davor mit Bittermandeln vermengt hat – vielleicht war auch der eine oder andere Aprikosenkern dabei, im Ergebnis ändert sich nichts – und er scheint nur darauf zu warten, dass jemand ihn mit den Eckzähnen durchstößt, um der Wahrheit angewidert in den Hals zu kotzen. Du knabberst daran. Du liebst Zuckerguss. Du hast die Jahre davor vergessen. Du beißt zu gierig. Spürst die Zeit. Die Menschen in ihr. Sonne auf der Zunge. Lachen und Musik zwischen den Ohren. Sinnliche Hände an deinem Hals. Du drehst dich, den Biss noch zwischen den Zähnen, im Mondlicht. Suchst Wege nach Weiterkommen ab. Jetzt. Alles ist jetzt. Nur das zählt. Endlich dreht sich die Welt um dich. Endlich. Dreht. Dreht sich alles. Du schluckst. Verschluckst dich an deiner Liebe zu süßen Dingen, und das Zyanid der letzten Jahre rinnt versteckt in Vanillezuckerspeichelbahnen über deine Zunge. Du hältst an. „Zuckerguss mit Aussicht“ weiterlesen

Es gibt schon so viele Weihnachtsgedichte

Es gibt schon so viele Weihnachtsgedichte
und auch der Welt beste Weihnachtsgeschichte,
so dass ich von Tannen, Lichtern und Glanz,
von leuchtenden Augen bei Hilde und Franz,
von Hetzen, Wollen, Wünschen und Sehnen,
vom Streiten und Fressen, Saufen und Gähnen,
von glücklichen Kindern und einsamen Alten
und Jungen, die keine Hand hab’n zum Halten,
vom Mädchen, das nachts auf der Straße friert,
und all ihre Liebe an ihren Hund verliert,
davon, wie ich beiden ein Geschenk kaufen wollte,
und wie ich’s im Kaufrausch vergessen sollte,
wie als Kind schöne Weihnacht bei mir begann
mit Oma im Schnee durch blickdichten Tann
den Berg weit hinauf und zur Kirche hinein
denn die Lieder wollten gesungen sein,
es gibt schon so viele Weihnachtsgedichte
und auch der Welt beste Weihnachtsgeschichte,
so dass ich von Nächsten, Liebe und Geben,
vom Teilen, Einladen, friedlichem Leben
gar nicht recht weiß, was ich schreiben soll,
denn durch Liebe zur Mama ist mein Tag so voll
mit fertig Verpacken, mit Duschen und Zieren,
mit zum Bahnhof flitzen und den Hut verlieren,
mit Erinnern an Tage, als die Omas noch waren
Erinnern an Krisen in so manchen Jahren,
an alleine sitzen, grübeln und flennen,
an viel zu zeitig im Glührausch einpennen,
an Ängste um alles, an Sorgen um nichts …

und jetzt weiß ich nicht so recht, wie ich den Bogen finden soll, der mich an den Punkt führt, an den ich damit eigentlich wollte. Ich konnte einfach nicht in mein diesjähriges Weihnachten gehen, ohne für mich und für alle, die mich so treu lesen und mir immer wieder aufmunternde Worte schenken, etwas dazulassen. Diesmal gibt es keine Ausrede für einen Rückzug in die Schreibhöhle, denn gesundheitlich geht’s mir gut und da kann ich der Mama den Wunsch nicht abschlagen, mit meiner Anwesenheit zu glänzen. Werde auch eigens dafür erneut Feenstaub aufsprühen.

Was ich uns wünsche? Es gibt so viel mehr, was ich uns nicht wünsche. Wer die aktuellen Geschehnisse, die durch TL und Medien rauschen, verfolgt, weiß, was ich meine … aber der Text soll ja positiv enden, auch auf die Gefahr hin, dass er dann kitschig rüberkommt … puh …
Denen, die krank sind, richtig krank sind … wünsche ich Hoffnung, die nie endet und Kraft und Willen, jeden Tag als ihren Tag zu feiern, sich selbst in ihren Mittelpunkt zu stellen und so lange sie im Leben sein wollen, das volle Pulle zu tun, EGAL, was Mitmenschen darüber denken. Keiner, der nicht annähernd in der Situation war, um sein Leben zu fürchten, weiß, was das heißt … so much LÖVE für euch!
Denen, die alleine sind, und es nicht sein wollen, wünsche ich von Herzen, dass sie fühlen, dass sie niemals ganz alleine sind, denn wenn sie den Text hier lesen, haben sie zumindest Kontakte in die Welt, auch wenn die nicht zu fassen sind. So lange der Akku voll ist, wird jemand da sein, der virtuell unsere Hand hält. Ich weiß, es geht nichts über echte Arme, in denen wir versinken können, die uns in Löffelchen auf der Couch warm halten, uns schnulzige Weihnachtslieder auflegen, ein Glas Rotwein reichen, ins Ohr blasen … Soifz, ja. Aber zumindest bleiben Streit und Heuchelei vor der Tür, hinter anderen Türen. Schwacher Trost? Ja, mein Gott, wem nach Heulen ist, der heule! Das befreit am Ende auch und hat Berechtigung … so much LÖVE für euch!
Denen, die man ihrer Familie entrissen hat, die man ihrer Wurzeln beraubte, wünsche ich, dass die Menschen sie hübsch schmücken, und dass sie gar nicht merken, wie dumm dran sie eigentlich sind so als Weihnachtsbaum ohne Topf … so much LÖVE für alle Bäume – hach, ich muss meine Geschichte im Wald endlich weiter schreiben.

Liebe Alle, die bis hierher gelesen haben, haltet euch fest, zeigt eure Liebe, lebt nicht nur im Traum. Singt, auch wenn es schief klingt, aber euer Herz frei macht. Besinnt euch auf das, was uns zwei Feiertage schenkt und Unternehmern zwei Tage Kohle und Arbeitsleistung nimmt … ach ja, so much LÖVE auch für alle Unternehmer 😉 … und denkt daran, wirklich niemand, steht er noch so nah, hat uns zu sagen, wie wir sein sollen.

Fröhliche Weihnachten, Licht & Liebe

Eure Jo

neulich

neulich
sah ich eine muse sitzen
sie hatte mich wohl erwartet
flog zuvor einige zeit um mich
doch ich nahm sie kaum war

neulich
als ich sie dort sitzen sah
und mich erinnerte an sie
fuhr sie mit einem satz
in mich nur mit einem

neulich
habe ich sie fliegen lassen
ihre zauberhände berühren nun
immer noch jeden tag mein herz
ohne dass sie es weiß

Ich will nur wissen

Ich will nur wissen,
auf welcher Seite du erwachst,
ob dich dein Wecker weckt oder
deine Gedanken dir Schlaf rauben.

Ich will nur wissen,
worüber du als erstes lächelst,
ob du Kaffee oder Tee trinkst,
du Frühstück magst oder nicht.

Ich will nur wissen,
ob du kalt oder warm duschst,
ob du singst dabei oder denkst
und wonach du danach duftest.

Ich will nur wissen,
welchen Schuh du zuerst anziehst,
ob du fast den Schlüssel vergisst,
wen du als erstes am Tag siehst.

Ich will nur wissen,
welche Farbe dein Notizbuch hat
wie viele Seiten noch leer sind, und
wie oft am Tag es in der Tasche bleibt.

Ich will nur wissen,
nach wem du dich umdrehst und
ob du bei rot stehen bleibst, auch
wenn die Straße frei ist.

Ich will nur wissen,
welches Obst du magst, ob
du Äpfel am Ärmel putzt oder
ob du sie mit Wasser wäschst.

Ich will nur wissen,
mit wem du unbedingt mal ein
Bier trinken willst und welches, und
wenn du wählen könntest, wo.

Ich will nur wissen,
worüber du zuletzt Tränen gelacht hast
und was dich zum Weinen bringt oder
ob du dir Tränen verkneifst.

Ich will nur wissen,
ob du jemals wissen willst,
wieso mich das alles interessiert …

manche sehen liebe anders

Gestern bei Twitter … hatte ich einen kurzen Wortwechsel mit Detlef Cordes, alias @musikwerk. Mir war sein Profilbilddoppelwechsel aufgefallen – hin zu Weihnachten, weg von Weihnachten – aber das tut nix weiter zur Sache. Jedenfalls erwähnte er bei der Gelegenheit, er hätte heute öfter an meinen Blog gedacht. (Mein Ego lässt sich gerne pinseln, was meine Schreiberei angeht. Bis dahin wusste ich ja nicht mal, dass er meinen Blog kennt.) Ich fragte also erstaunt zurück, Ach? Woran genau?
Einige Minuten später schickte er mir den Link zu folgendem Text … und das hat in meinem Herzen ganz schön Zooooom gemacht. Aus zwei Gründen, aber hier erstmal der Text von Detlef Cordes:

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lass uns davongleiten

Du musst dich nur tief genug ins Dunkle hocken. Die Höhle finden zwischen den Knien. Nase versunken. Augen zu und durch, umarmen dich schweigsam die eigenen Glieder, die nichts fassen können in diesem Augenblick als die Gewalt der Schreie, die stumm den Verstand aushöhlen. Vielleicht springst du ins Meer. Gleitest kristallklar umgeben von dem, was kein Mensch steuern kann. Du hörst das Singen der Wale, die um den Rest Platz dahin gleiten, weil die an Land nicht zuhören und alles weiter drehen sie ihre Runden. Du findest sie in den Strömen, die dich ziehen und stoßen. Du musst doch nur die Augen geschlossen halten in der Höhle zwischen deinen Knien. „lass uns davongleiten“ weiterlesen

Nachts, wenn in mich Liebe fährt

Das Leben. In mir. Auch ganz nah dran außen herum. Wenn das so voll ist, dass ich nur ganz enge Kreise schwimmen kann. Voll mit Dunkelheit und dem dagegen Anstinken.
Das Leben in mir. Das im Jetzt. Wenn das so sehr Jetzt ist, dass ich erst durch andere erfahre, dass erster Advent ist. Am ersten Advent. Oder das erste Türchen zu öffnen gewesen wäre. Am ersten Dezember. Keine Ahnung, wo und mit wem ich an Weihnachten sein werde … „Nachts, wenn in mich Liebe fährt“ weiterlesen