Raus in die Welt

In meiner Schreibhöhle, dicht unter der Zimmerdecke der Küche, die Wände sind teils schwarz, teils mit Klinkerfakes tapeziert und darum von mir für gemütlich befunden, klebt ein unscheinbares post-it. Mit Bleistift steht darauf geschrieben, was ich mir für 2020 vornehme; Beiträge für Kurzgeschichten-Wettbewerbe einsenden. Mundart-Gedichte in Songs verwandeln. Den Roman um Olaf und Toni schreiben. Mehr Sport treiben.

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Kontaktverbotsfotos

Die Ente staunt und wundert sich.

Nachdem der Wunsch am Morgen, die Welt vorm Fenster möge mal wieder normal tun, unausgesprochen im Wasserdampf verpuffte, und das Zähneknirschen, in Banane gepresst, verstummte, kam das Kind zu Besuch und ließ sich spielend leicht zu 7.450 Schritten bewegen.
Nimm doch deine Kamera mit!, sprach’s, und ich nahm.

Dem Frühling ist Corona sowas von egal. Zum Glück!
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Papierliebe

Ich möchte das
Programm umschalten,
Das Karussell anhalten,
Aus dem fahrenden Zug….
(Verwalten Viren Fahrpläne)
Springen und wieder frei entfalten,
Was fest gehalten auf meinem Schoß…

Nehmen Sie ihre kalten Hände da weg!
Ein Meter fünfzig, wissen Sie nicht?
Schaffner, der rückt mir zu dicht auf die Pelle,
Jetzt heben se schon die Kelle fürn Alarm!

Langsam, langsam, sagt der Querulant und
Zeigt auf das weiße Papier vor mir,
Für Ihrn zarten Schoß, Jnädigste,
reicht da nich ne Rolle
für een janzet Jahr?

© Jo Lenz, 2020

Challenge accepted!

Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass 2019 auf dieser Seite nur einen einzigen Angst-Artikel hervorbrachte. Einen, aus Angst davor geschriebenen, dass sich sonst 2019 gar nichts hier bewegt hätte (Ich bin mir bei der Kommasetzung unsicher, aber man versteht mich sicher auch mit Unsicherheit im Kopf, also in meinem. Wenn in deinem auch, um so besser!) Das geht nun wirklich nicht!

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Nicht so still, wie es klingt

Zwei Monate ist das Jahr alt. Und mir geht es auch ohne Südflucht richtig gut. Mag an den Stunden liegen, die ich am Tag schreibend verbringe. Vielleicht auch am Weglassen von fiesen Kohlehydraten (wenn jemand hinsieht). An 10.000 Schritten am Tag (im Kopf). Vielleicht haben sich auch meine Hormone eingependelt – so eine zweite, fast erste, Pubertät ist ja gar nicht mal so easy zu bezwingen. Egal, was es ist, ich bin dankbar. Die Chemie im Kopf scheint natürlich und ausgewogen vor sich hin zu reisen. Wohin sie unterwegs ist, finde ich noch heraus. Sicherlich nicht nach Italien.

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Die Zeit, die ich habe.

Die Zeit … die Zeit. Ich habe acht Wochen. Und habe dennoch Angst, dass sie mir zwischen den Fingern zerrinnen wird. Weil ich sie damit verbringe, aufs Meer zu sehen. Mein Gesicht in die Sonne zu recken. Den Felsen dabei zuzusehen, wie sie unter der Flut verschwinden und wieder hervorragen.   „Die Zeit, die ich habe.“ weiterlesen

Zieht euch die Schuhe aus!

Nach 32 Kilometern über wechselnde Untergründe, manche davon fakirtrainingstauglich, kann man tags darauf spüren, welche Muskeln in Füßen und Waden eigentlich für unsere Fortbewegung, die naturgemäß barfuß stattfinden würde, zum Tragen kommen, vorausgesetzt man geht sie barfuß. Ganz nebenbei lässt sich Berlin mal ganz anders erleben und erspüren.

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LIEBE, DU!

Die Blüte, die ich liebe, ob ihrer Schönheit, ich sehe ihr zu, wie sie wächst, sich entfaltet … und vergeht, um dem Weiterleben Raum zu geben. Der Baum, der mir in der Hitze Schatten spendet, ich bin froh und dankbar, dass er steht, wo er steht. Komme ich bei Blüten und Bäumen nur nicht auf die Idee, Einfluss zu nehmen, weil sie mir vollkommen erscheinen? Da ich kein Rosenzüchter bin … das Einfache in mir liebt, was es liebt, weil es genau so ist. Oder eben nicht. Und in der Liebe zu einem Menschen?
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