mein leben passt mir

mein leben passt mir passt mir nicht
das kann ich lesen steht im gesicht
wenn ich es morgens im spiegel seh
der kopf dahinter tut mir weh

die worte aus zerstrittner nacht
sind mir in den schlaf gekracht
haben mein herz rasen lassen
der mund dazu ließ sich nicht fassen

mein leben lacht mich lacht mich an
das kann ich spüren schon in der bahn
wenn ich mich in der türe sehe
an der ich jeden morgen stehe
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Vollmond

image1Sure, you will Palermo

Der Mond
voll von Leuchten,
als erster Gruß für das, was kommt –
lockend wie gestern,
heute ohne Wolken und nachtlos,
weil die Sonne
auf der anderen Seite der Brücke
im Sinken noch ihr Licht lässt
und die Himmelsfarbe
blassen Aprikosen gleicht –
steigt er über die Stadt
und wandert.
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nachtmusik II

Es ist schwierig Sternschnuppen zu sehen
wenn Wipfel den Himmel verhängen
nur Teile von Sternbildern
die Achse des kleinen Wagens
etwas rast weit entfernt
ein Sputnik vielleicht
ein was?
Sputnik kennste nicht?
so runde Dinger aus Metall
mit Stacheln hinten dran
Nee!
Vielleicht fliegen die heute nicht mehr
vielleicht fliegen nur Smartphones
und zersplittern ständig –
kannste schmecken wie alles verfliegt
Da! Schon wieder einer und
unsere Hände suchen den Bären
wie der Wagen auch heißt
willst du wissen
woher ich das weiß?
Schon immer …

Es ist schwierig sitzenzubleiben
und über Vergangenes zu reden
wenn der Himmel Dach ist
unser Lager die Decke
bald das Gras
weil es schwieriger auch
still liegen unmöglich wird
denn da ist meine Hand in deiner
weil meine so friert
anders als meine Beine
die gespeicherte Sonne
die bis nachts reicht
die um dich reichen
und die beiden im Schlafsack –
da hinten liege ich sonst immer –
vorhin waren die betrunken
bemerken uns nicht …

Herzschläge später erst bemerken wir
vier Hasen im Laternenlicht
du hattest ja nur Augen für eins
trotzdem bleibt es schwierig
Sternschnuppen zu sehen
weil ich jetzt zur Musik
wenn deine Hände Saiten spielen
meine Augen schließe …

sein schönster schmuck

Die ganze Welt in einer einzigen Straße
nach der nächsten quer ändert sich ihr Bild
Schwarze nur noch dazwischen wie
Kitt für gute Nachbarschaft grüßen sie
good morning schreien auch die Möwen
wenn sie kreisen und eilen
die da eilen ihr Gesicht zum Boden – eilen
als wären sie zu spät dran
am Samstag Sonntag auch
als ich die ganze Welt erneut durchlaufe
rennen sie mich fast um – nie
sehen sie mir in die Augen – nie
denken sie good morning nicht im Traum „sein schönster schmuck“ weiterlesen

Geratter

Die Strahlen rattern mir ins Gesicht
durch den Zaun, den ich auf dem Rad
an mir vorbei ziehen lasse.
Blinkt in die Augen
durch die Nase in den Kopf.
Hallo Sonne, mach mir den Tag!

Die Finger rattern mir über Wirbel
durch den Stoff, den du mit der Hand
unter ihr vorbei gleiten lässt.
Warm auf der Haut
in den Bauch zwischen Worte.
Hallo du, willkommen in meiner Welt!

Die Geschichten rattern mir im Kopf
ins Gefühl, das ich mit ihrem Lesen
in mich hinein ziehen lasse.
Klopft in Erinnerung
an Vergleiche gegen den Willen.
Hallo Leben, ich lerne immer wieder neu!

den reisenden

War mal einer, der zog aus
Sie zuerst dann aus dem Haus
Blieb verschollen Nacht um Nächte
Traurig seufzt sie, ach ich dächte
Er käm manchmal mir im Traum
Doch so läuft’s im Leben kaum
Aus den Augen aus dem Sinn
Sah er niemals wieder hin
Denkt nicht dran und
Denkt nicht weiter
Heiter ist das
Leben heiter
So weit weg
Und so nah dran
Zieht er jede in den Bann
Zieht sie aus und zieht
Dann weiter heiter
Ist das Leben
Heiter

alles gut: stadt

aus meinem kopf schreiben werde ich dich nicht
so schnell deine lippen auf meinen leuchten
dazwischen augen wie keine so lockend

wir schwimmen zwischen den gesichtslosen
auf dem weg am fluss den der mensch bald frisst
wo du heute noch den himmel mit deinem körper blendest

stehen morgen körper aus beton für noch mehr blicke
die herzen frohlocken den leib alleine wollen
in der stadt die ewigen singles im glück

nichts ist für die ewigkeit manches
erreicht nicht mal den anfang dessen was wird
wenn wir mutig genug dem vertrauen was du auslachst

aus meinem kopf schreiben werde ich dich nicht
so schnell die finger tippen was ich denke
fühlen sich die worte in jedes deiner

und halten mich fest bevor ich springe
bevor ich meinem herzen den laufpass reiche
hin zum stachel der stadt den sie lodernd bohrt

du als bote im wolfspelz an dem ich mich reibe
am flusslauf wartend zu dem du mich geführt
so lang deine lippen auf meinen leuchten

ist alles gut.

Tierische Rassentrennung

ich liebe fleisch
– hei sch meckt dir
ohne soß überhaupt
der kloß – allein rutscht
auf dem teller schneller
ess ich drum und guck
mich nimmer um wo fleisch
vor mäulern liegt da siegt
die ignoranz und ganz allein
das wissen auch tiere müssen
derweil wir liebend küssen
ein recht auf leben geben
wir nur hund und katz
wieso denn nur du
schatz ist leid
legitimiert
wer alles
wird geschmiert
um uns so satt zu kriegen
dass wir am meisten lieben
uns dabei nichts zu denken
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Licht aus!

Ich denke über RÜCKWÄRTS nach
über Milchpackungen
die wir in Geschäfte tragen
damit sie in Massentransporten
zu Almwiesen gefahren werden
wo entspannte Euter warten
für viele hungrige Kälber

Ich denke über RÜCKWÄRTS nach
über Arbeitsplätze
die wir mit Freude aufsuchen
fünf Wochen im Jahr darauf hoffend
dass wir nicht so schnell zurück
in den Urlaub fahren müssen
jahrelang Erholungsstress

Ich denke über RÜCKWÄRTS nach
über Liebe
die wir jeden Tag mehr lieben
in Vertrautes alle Neugier mischen
anders ansehen jeden Tag mehr
bemühen bis der Bauch kribbelt
und Schmetterlinge salutieren „Licht aus!“ weiterlesen

das klopfen bleibt

es war kein klopfen mit dem du kamst
meer ein rauschen voller schläge
gesang von oh wunder und staunen
für ein wesen das nichts von dir weiß

gesang überschlägt ringendes herz
hinter rippen klopft es laut im bogen
tanzt rauschen schritt für schritt
fließt seine sucht dir zu füßen

klebrig bald viel leuchten im blick
bitten war hoffen auf rückzug pein
vorprogrammiert kommt gut nie allein
daher nimm dein staunen mit dir

es blieb ein klopfen als du gingst
meer voll rauschen in seinem herz
bleibt ja die erinnerung an wunder
von denen es nichts ahnte bis dahin